Heute die vorletzte Etappe abgesurft. Es hat alles ganz harmlos angefangen. Das Kind war Brötchen holen, dann wurde gefrühstückt und anschließend haben wir ziemlich routiniert zusammen gepackt. Waren flott. So konnten wir die knapp 300 km Etappe starten. Auf dem Weg zur Tankstelle einmal falsch abgebogen. Kein Problem für uns, aber die amerikanische Person die uns den Weg sagt findet sich nicht schnell zurecht. Die Wege die die Stimme findet, sind oft bis zur Autobahn landschaftlich reizvoll. Wir glauben aber, dass nicht ganz klar in Amerika ist, wie unser Straßen- und Wegenetz hierarchisch funktioniert. Ich alleine habe ja schon Schwierigkeiten das Wort zu schreiben, wie sollen die in Amerika sehen, was eine kleine Dorfstraße oder eine Landstraße ist? Alles klar. Der Plan war gefasst, erst ein paar Kilometer fressen und dann zum Corona-Test und anschließend noch schön shoppen. Eine Kiste Wasser musste her.

Im Testzentrum in Würzburg angekommen, wurden wir nett vom Roten Kreuz getestet. Dann kurz auf den Parkplatz gerollt um den nächsten Supermarkt finden zu lassen. Einen Moment gewartet und der Motor ist nicht mehr gestartet. Versucht ruhig zu bleiben, da wir das ja schonmal hatten. Kein Problem. Nach einer halben Stunde ging dann immer noch nichts. Nervös. Da kamen aber ein ganzes Team von starken Menschen aus dem Testzentrum. Die Jungs vom Bayrischen Roten Kreuz, waren der Meinung, dass gerade wenig zu tun ist, Abwechslung gut für den Teamgeist ist und alle stark genug sind ein 2-Tonnen VW-Bus anzuschieben. Gesagt, getan. Wir haben es so bis zur nächsten Kreuzung geschafft und dann auf den Bürgersteig. Die Jungs mussten weiter testen und wir auf den ADAC warten. Nach ein paar schlauen Tipps von Passanten startete der Bus immer noch nicht. Auch nicht, als ein nach eigener Aussage fachkundiger Oldtimer-Spezialist (saß mit seiner Frau auf einer Vespa) fachmännisch einen Zündkerzenstecker angeschaut und an den Kabeln gerüttelt hat. War aber nett gemeint. Nach einer Stunde kam dann ein Mann vom ADAC. Zum Glück ca. 50 Jahre alt und nicht wie beim letzten Mal knapp 30 Jahre alt. Nach kurzer Fehleranalyse, Startpilot und Vergaserschräubchen drehen den Motor gestartet und einen Austausch diverser Teile empfohlen. Vergaserflansch und Benzinpumpe. Wir vermuten, er erzählt heute Abend zu Hause wie er wieder ein paar dämlichen Hipster (mein Bart ist aktuell etwas länger und My Dear trägt vegane Birkis) das Leben gerettet hat. „Warum kaufen die so Autos, wenn die keine Ahnung haben und auch noch in Sessel furzen.“ Wir sind der Überzeugung er liebt seinen Job.

Die Weiterfahrt verlief, entlang einer Mega-Baustelle auf der A3 reibungslos. Dann endlich am Campingplatz gelandet. Rezeption ist schick renoviert und der Empfang freundlich. Wir haben kurz den Motor ausgeschaltet, er sprang sofort wieder an. Dann den G-Gang eingelegt und zum Stellplatz gecruist. Die Anfahrt auf unsere Ebene ist sehr steil. Die haben ein Trecker hier. Also kein Thema.



Der ganze Platz sieht wie ein Lost Place im Grünen aus. Schon ein wenig spooky, wenn man die Nachbarn hört, aber nicht sieht. Werden zwei spannende Nächte. Mit den Besitzern gequatscht und über die „Vision“ wie es werden soll sinniert. Das kann echt was werden. Cooles Gelände mit neuen Ideen pimpen. Wir werden das mal beobachten.


Wasser und Limo unten im Laden besorgt und das Abendessen im Grünen genossen. Nach einem netten Abend zu dritt in den Schlafsack gekrochen. Gerade hat es echt angefangen zu schütten. Aber nach Regen, kommt ja Sonnenschein. Noch zweimal schlafen, dann rollen wir nach Hause.
## Randnotiz: The Eppstein Project