Wer hätte es gedacht? Wir bis heute morgen auch nicht. Doch wir stehen noch vor den Nachbarn auf, denn der Wecker klingelt.
Unser Campingplatz bzw. dieser Teil der Halbinsel ist an den ÖPNV gut angeschlossen. Das heißt, der Linien-Bus kommt dann, wenn es auf dem Plan steht. Das haben wir gestern beobachtet. Nun ist es aber so, dass es nicht so viele Zeiten auf dem Plan gibt. Um 8.20 Uhr geht es los, ansonsten erst nach 12.00 Uhr. Also wird es der erste Bus. Wir wollen ja was von der Stadt Stockholm sehen. Wenn alles nach Plan läuft, dann braucht man gut eine Stunde bis zum Zentrum Stockholm. 20 Minuten mehr als mit dem Auto. Leider ist es aktuell so, dass irgendwelche Datenleitungen repariert werden und die Regionalbahn auf halber Strecke zurückfährt. Es ist ein Schienenersatzverkehr organisiert. Der funktioniert gut, es gibt sogar an jedem Stop Helfer:innen die Rede und Antwort stehen. Der Schienenersatzverkehr fährt aber nur bis zur nächstgelegenen U-Bahnstation, man muss dann mit der “Tunnelbahn“ weiterfahren, die hält aber an jeder „Milchkanne“. Leider hat die Regionalbahn heute auch noch Verspätung, deshalb dauert es mehr als zwei Stunden bis wir mit der Herde von Fahrgästen in Stockholm ankommen. Solltet Ihr also mal Stockholm besuchen und mit dem ÖPNV reisen wollen, dann unsere Empfehlung, nur wenn die Strecke in Ordnung ist. So haben wir nur ein Teilstück der U-Bahn-Stationen gesehen und nicht wie ursprünglich geplant jede Linie einmal. Die Stationen sehen nämlich oft wie in eine Höhle reingehauen aus und sind toll bemalt und dekoriert. Wenn man oben ankommt ist aber jeder Bahnhof gleich.
Nach einem echt guten Café Latte machen wir uns auf den Weg zur Altstadt, es ist noch schön leer. Wir schlendern durch die Gassen und sind beeindruckt.
Die Wachablösung schenken wir uns, uns reicht der nette junge Soldat am Schlosseingang. Kennste eine Uniform, kennste alle. Außerdem wird da immer so geschrien. Wir sind seit fast drei Wochen Liebhaber:innen der Stille. Das Eintrittsgeld investieren wir lieber in ein lecker Mittagessen im Stadtteil Slussen. Danach schlendern wir so durch die einzelnen Stadtteile und machen die eine oder andere interessante Entdeckung.
Mittlerweile ist es schon früher Nachmittag und Stadt füllt sich mit immer mehr Menschen. Wir sind schon echt lange auf den Beinen und überlegen, wie wir am elegantesten nach Hause bzw. zum Campingplatz kommen. Wir nehmen die grüne Linie bis zur Station Zentral und suchen noch einmal das Tageslicht. Wir wollen noch ein wenig Nostalgie im größten Plattenladen in Stockholm „Bengans“ schnuppern. Das geben wir aber bald schon auf, da zum Stöbern viel zu viele Menschen im Laden sind und die Preise im oberen Bereich. Wir wählen für die Rückfahrt nun eine Strecke ohne Regionalbahn. Häufiges Umsteigen nervt. Wir haben ja Urlaub und Zeit. Bei einer kleinen Wartezeit unterwegs bietet sich die Möglichkeit eines Eis am Stil. Man erzählt sich, dass das Eis am Stil aus Dänemark kommt. Klasse, oder? Wir kommen wohlbehalten gegen 18.30 Uhr am Campingplatz an. Das viele Umsteigen und der aktuelle zeitlich Aufwand nimmt uns die Entscheidung ab, ob wir morgen nochmal nach Stockholm fahren oder am Wasser mit Sprungturm und Wasserspielzeug abhängen. Wir werden abhängen, wunderbar.
Randnotiz
- regnerisch auf dem Campingplatz bis sonnig in Stockholm
- UV-Index ? / Temperatur 17,0 Celcius
- Campingplatz: Björknäs Camping, 197 91 Bro
- what3words: ///moralischer.schmalen.schuppe
- 59.486214, 17.602787
- Km 252894
- Karte-Skandinavien(Sommer-2022) [Ihr werdet nach Google-Maps weitergeleitet. Denkt an Euren persönlichen Daten]