Heute [03.07.2023] ist eigentlich ein routinierter Reisetag bzw. ist die Straße Hauptbestandteil. Da wir aber gerne nach Irland möchten müssen wir wohl ein paar Kilometer schrubben. Aber wollen wir erstmal mit dem Frühstück beginnen.
Wir krabbeln bei Sonnenschein aus dem Dachzelt und beginnen das Frühstück vorzubereiten. Wie ich dann da so sitze, merke ich, dass der Urlaub begonnen hat. Ich habe Zeit; höre die Vögel zwitschern und warte. Ich warte neben dem Wasserkessel darauf, dass das Tee bzw. Kaffeewasser anfängt zu kochen, sonst nichts, herrlich. Alles ganz in Ruhe – super, noch nicht einmal das Smartphone ist in der Nähe. Nachdem Frühstück schlendern wir noch einmal über den Campingplatz und schauen uns die kleinen Schrulligkeiten der britischen Camper an.
Bei einem notwendig Zwischenstopp im Supermarkt stellen wir auch hier fest, dass wir zu Hause oft hektisch sind. Ich packe wie gewohnt das Kassenband voll und wundere mich, dass es nicht weiter geht. Da bemerkt das Kind:“Papa ich glaube wir brauchen uns hier nicht so zu beeilen.“ Dann sieht man wie kontinuierlich die Waren über den Scanner gezogen wird, Stück für Stück, aber in Ruhe. England ist herrlich. Jeder kommt dran, wenn er an der Reihe ist. Ich sage nur David Beckham. [Steht in der Kondolenzreihe der Queen und wundert sich über die Fragen der Reporter, warum er denn in der Reihe stehe. Er wäre halt Bürger wie alle, er kommt an die Reihe, wenn er dran ist]. By the Way, die Musik im Tesco ist super. Kein Gedudel, sondern funky Charts aus allen Jahrzehnten. Nach dem Tanken fahren wir weiter.
Wir kommen genau zu richtigen Zeit am Campingplatz an. Habe wieder die freie Platzwahl und sind zufrieden. Hier ist es heute ein wenig mehr vintage, aber trotzdem gepflegt. Clubplatz halt. Wir bauen alles auf und erkunden die Gegend. Um morgen wieder das Abenteuer ÖPNV im Ausland zu wagen wollen wir uns schlau machen, wie im Bus bezahlt werden kann, cash oder mit card. Die Platzbesitzerin guckt ein wenig erstaunt und wundert sich. Dann erklärt sie freundlich, dass sie das nicht wisse, da sie es noch nie mit dem Bus versucht hat. Sie vermutet aber, da sie oft ältere Menschen an der Haltestelle sieht, dass wohl Bargeld der Weg zum Ticket ist. Wir werden es nicht riskieren, wir haben vergessen am Geldautomaten zu halten, wir gehen morgen ein wenig zu Fuß und fahren dann mit dem Zug. Am Bahnhof wird es doch wohl Fahrkartenautomaten geben.
Kurz vor dem Abendessen stellen wir fest, dass auch britische junge Hunde ein Freiheitsdrang haben und jede Chance nutzen um die Gegend neugierig zu erkunden. Nachdem der Irish Red Setter vor lauter Freude bei uns auf die Fußmatte gepullert hat, wurde sie direkt wieder eingefangen und festgebunden. Unsere Fußmatte richt jetzt frisch und wir haben uns alle wieder vertragen. Nun sitzen wir im Bus in Decken gehüllt, lesen Bücher, hören Podcast oder schreiben am Blog. Ja genau, die Sonne ist weg und es ist angenehm kühl. So läßt es sich aushalten. Wir kuscheln uns gleich in die Schlafsäcke und sind gespannt was die große Stadt für uns bereithält.
- Ankunftszeit: 16:00 Ortszeit
- Kilometerstand[Ziel]: 256721 km [Tachostand]
- Standort am Abend: 9C4W94F4+P5 [Chapel Lane Caravan and Motorhome Club Campsite]
- Wetter: heiter bis wolkig mit windigen und tropfenden Abschnitten
