Heute geht’s etwas frischer los. Der Himmel ist bedeckt. Also irgendwie mehr was für den Pullover.
Wir packen unsere Rucksäcke mit allem Notwendigen, was man so fürs britische Wetter braucht. Es ist alles dabei, außer ein Sonnenhut. Die Sonne scheint heute nur versteckt. Gemütlich, aber zielsicher spazieren wir Richtung Wythall-Station. Das Gelände ist recht flach. Der Weg führt uns an ein paar netten Häuschen vorbei. Dann ein wenig Wald und Felder. Kurz bevor wir den Bahnhof erreichen, müssen wir an ein paar wirklich schrecklich und trostlosen Vorgärten vorbei. Man wundert sich, sowas in England.

Am Bahnhof kaufen wir rabattierte Fahrkarten und warten auf den Zug. Dieser ist „on time“ bzw. auf die Minute genau da. Echt schrullig die Briten, pünktliche Züge. Wir steigen ein und sind innerhalb von 25 Minuten am Bahnhof Birmingham Moor Street.


Wir treten aus dem Bahnhofsgebäude raus und werden fast erschlagen. Es ist ähnlich als ob man mit der Hand in einen Bienenstock greift. Überall wuselt es, es herrscht hektische Betriebsamkeit. Die Menschen laufen zielstrebig durcheinander und alles klappt. Auch das Straße überquere. Rote Ampeln sind für Anfänger.

Als Fans der Peaky Blinders [sehenswerte Serie auf Netflix und eine echte Gewalttäterbande], True Crime Podcast Experten und Liebhaber:innen kreativer Graffiti-Bilder landen wir im Stadtteil Digbeth. Die Sunday Times sagt es ist die “Coolest Neighbourhood in Britain“. Das können wir bestätigen, selbst der Müll auf der Straße ist kreativ und lässig verteilt. Das scheint für eine Großstadt ja normal zu sein. Wir sehen echt tolle Sachen.
















Als wir weiter so durch die Straßen schlendern sehen wir eine Brücke und eine Bank die Black Sabbath gewidmet ist. B‘ham wird auch als Wiege des Hard Rock/Heavy Metal bezeichnet. Jedenfalls ist es die Wiege von Ozzy Osbourne. Wie zur Bestätigung erfahren wir, dass heute Iron Maiden ein Konzert in B‘ham gibt. Zuerst denken wir bei Menschen mit Iron Maiden T-Shirt an ein Zufall. Nachdem wir bei 20 aufgehört haben zu zählen, Google wir kurz und erfahren vom Konzert. Hätten wir das gewusst. Das ist aber ein guter Abschluss, wir verlassen den Bahnhof in Birmingham und landen pünktlich in Wythall. Das Abenteuer ÖPNV ist bestanden. Allerdings ist der Rückweg kein Spaziergang mehr, sondern schon eine herausfordernde Wanderung. Erschöpft erreichen wir den Campingplatz. Nach dem Abendessen und einer warmen Dusche, machen wir es uns gemütlich und beenden den Tag.
