So Leute wir sind wieder unterwegs mit dem Bus, aber ohne Dachzelt. Dafür sind wir nicht drei Reisende, sondern sechs.
Die Stammmannschaft wird diesen Herbst durch Mrs. L und Miss L. vervollständigt. Zielort ist der über die Landesgrenze hinaus bekannte Landal-Park Hochwald in der Nähe vom Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Genau Leute, dass heißt wandern und Naturbaden.
Heute geht schon der zweite Tag zu Ende und der dritte beginnt noch während ich hier schreibe. Wir haben es hier gut angetroffen, der Park liegt versteckt im Wald, die Ankunft am Freitagabend war wie in einem 80er Jahre Horrorklassiker. Ein kleine einsame Reisegruppe fährt in einem älteren Fahrzeug, auf dem Weg zum Haus, über eine regennasse Straße, durch einen dunklen Wald, Nebelschwaden ziehen auf, das Autoradio knistert, bis es ganz verstummt. Die Reisegruppe ist auch ganz still, bis auf einmal eine Stimme aus dem Nichts ertönt,
„Boah, Papa du hast die Einfahrt verpasst!“ Sorry kann ja mal passieren. Dann sind wir an der beleuchteten Rezeption und diversen Häusern vorbei, bis wir unser Ferienhaus endlich gefunden haben.
Am nächsten Tag, Samstag, wird erst einmal in aller Ruhe, wie üblich, der Urlaub begonnen. Wir einigen uns darauf, dass das mitgebrachte Essen bis Montag reicht. Also durch die Umgebung geschlendert, die Sonne auf die Haut scheinen lassen, den einen oder anderen Trick mit dem BMX gezeigt, hat noch nicht gut geklappt, dann ein paar Spiele gespielt, Trash-TV geglotzt und dann war der erste Tag schon fast rum.
Heute Morgen den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück begonnen. Das Wetter ist heute gut für einen Ausflug zur KZ-Gedenkstätte Hinzert. Es erschreckt einen immer wieder, wie häßlich Menschen waren und wie gedankenlos und unmenschlich sie heute teilweise sind. Man weiß dann manchmal nicht, warum man weint, vor lauter Wut oder vor Traurigkeit. Man darf unsere dunkle Vergangenheit nicht vergessen und wir müssen jeden Tag daran arbeiten es besser zu machen.
Anschließend fahren wir in den kleinen Ort Hermeskeil. Da wir nichts erwarten, werden wir auch nicht enttäuscht. Hier gibt’s nichts, außer zwei Eisdielen, die nur Bargeld als Zahlungsmittel akzeptieren. Da wir es mittlerweile als selbstverständlich ansehen im Urlaub bargeldlos zu bezahlen, werden wir herausgefordert. Verrückterweise ist der Geldautomat des ortsansässigen Geldinstituts momentan defekt. Also kein Eis. Wir finden zum Glück ein modernes Café/Bäcker, wo der Kuchen sehr lecker ist, der Kaffee gut und Kartenzahlung akzeptiert wird. Der Kuchen hat allen gut getan.
Der Rückweg führt uns durch den gleichen Wald wie am Freitagabend, bei Sonnenschein sieht es ganz anders aus. Wieder am Häuschen angekommen genießen wir den Rest des Tages. Auch die Stürze vom BMX werden professioneller.
Der Abendspaziergang fällt wegen vorzeitiger Dunkelheit aus. Nach dem Abendessen macht jeder so sein Ding und wir liegen bald im Bett und freuen uns über die Ruhe im Park. Auch die kleine Party schräg gegenüber ist rechtzeitig vorbei, so dass eine Nachtruhe möglich ist. Wir sind gespannt was der neue Tag bringt.