Bevor wir heute alles zusammenpacken, müssen wir erst einmal alles auspacken. Der ganze Kofferraum ist nach unserem Frühstück freigeräumt. Was das Frühstück damit zu tun hat ist nicht ganz klar. Soll den Zeitpunkt wahrscheinlich einordnen.
Aber der Reihe nach. Wir wachen relativ früh auf. Liegt gegebenenfalls an der Zeitumstellung oder der augenscheinlichere Grund ist, die Tauben, die die ganze Nacht geturtelt und geschimpft haben. Was soll’s, wir müssen eh bald los. Heute nochmal ein gutes Stück Motorway Richtung Schottland. Als erstes wird aber die Kühlflüssigkeit aufgefüllt, so im Stand gehen da fast ein ganzer Liter ins Ausgleichsgefäss. Da hat es echt rausgesprudelt, Hammer. Als das nun erledigt ist, die sieben Sachen zusammengepackt und los. Der Bus springt zuverlässig an. Die Fahrt geht über Stock und Stein und Schlaglöcher, also nur mit angepasster Geschwindigkeit.
Die Temperaturkontrollleuchte blinkt zwischendurch auf, wird wieder dunkel um dann minutenlang zu blinken. Parallel dazu bewegt sich der Zeiger der Temperaturanzeige wild hin und her. Wir einigen uns darauf, dass die Warnlampe einen Hitzschlag bekommen hat und zu Hause ausgetauscht werden muss. Das bisschen Luft im Kühlsystem lässt sich bestimmt verkraften.
Nach gut einem Drittel der heutigen Strecke wird es uns doch zu aufregend und wir fahren an einem Servicepoint von der Autobahn. Servicepoint heißt hier eine Tankstelle, ein Burgerrestaurant und genug Platz um Autos/LKW abzustellen. Wir finden eine leichte Steigung, halten den Bus an und stellen den Motor ab. Es besteht nun die Möglichkeit für alle sich abzukühlen. My Dear und ich gehen in nahegelegene Tankstelle und fragen, als wir nichts im Regal finden, nach Wasser für den Bus. Die hilfsbereite Angestellte gibt uns eine ganze 10 Liter-Gießkanne voll. Es ist zwar nicht destilliert, aber da können wir nicht wählerisch sein.
So nun nochmals den Kofferraum ausgeräumt und den Motorraumdeckel geöffnet. Die Aufgaben im Team werden wie folgt aufgeteilt. My Dear mit dem Wasser bewaffnet am Ausgleichsbehälter, das Kind die junge Dame auf dem Fahrersitz positioniert, sie muss gleich Gas geben. Der Fahrer vorne am Kühler mit einem „Engländer“ (die eine sagen so, die anderen sagen so) ausgestattet um die Entlüftungsschraube zu lösen und wieder festzuziehen und zwischendurch die Positionen ablaufend um nach dem Fortschritt zu schauen. Als schlussendlich noch fast 3 Liter Wasser im Kühlkreislauf verschwinden, die Teamarbeit beendet, alles wieder gut verschlossen, die Sachen verpackt und die Gießkanne zurückgebracht, die restliche Tagesreise bis zum Ziel weitergefahren. Während des folgenden Reiseabschnitts bleibt die Kontrolllampe ruhig und dunkel. Der Zeiger bleibt in der Position wo er stehen soll. Also eine sehr gute Entscheidung die mobile Werkstatt aufzubauen und die Aufgaben bewältigt. Wer eine Reise tut, kann etwas erleben. Der Kreislauf ist stabil.
Wir kommen wohlbehalten am nächsten Campingplatz „York Beechwood Grange Club Campsite“. Der Empfang ist wieder sehr höflich und nett. Wir suchen uns ein kleines schattiges Plätzchen.
Wir genießen die Urlaubsgelassenheit und planen den nächsten Tag in York. Wir werden wieder das Abenteuer ÖPNV bestreiten und mit den Öffis ins Zentrum fahren. Wir sind gespannt. Wird aber ausdrücklich empfohlen. Also sind die Chancen gut, dass es funktioniert. York soll echt nice sein.
///tune.sheep.smooth – Stellplatz York