Wir werden wie üblich durch die Sonne geweckt und packen alle sieben Sachen. Wir kennen jetzt auch das Geheimnis, warum auf den Schotterflächen fast nie Wildkräuter wachsen.
Sehr wahrscheinlich gelten hier andere Regeln zum Beseitigen von Wildkräutern, als in der EU. Wir sind ein bisschen bestürzt als der nette und höfliche Campingplatz-Verwalter mit einer Rückenspritze ausgestattet auf die freien Stellplätze eine Flüssigkeit verteilt. Wir dachten die zupfen das weg. So kann man sich täuschen. Wir fahren weiter Richtung Norden, wo hoffentlich alles wilder sein darf.
Unser erstes Ziel ist New Slains Castle. Es ist die Ruine eines Jahrhunderte alten Wohnsitzes des Clans Hay. Bis 2009 sollte es immer wieder instandgesetzt werden. Heute ist es eine beeindruckende Ruine, die, so erzählt man sich, Bram Stoker als Vorlage für das Schloß/Wohnsitz von Dracula gedient habe soll. Die Lage ist spektakulär am Klippenrand. Man staunen wir reden hier immer noch von einer Nordseeküste. Es sind schon mehrere Menschen zu Stade gekommen, als sie von der Klippe gestürzt sind. Wie passend zum Roman.
Wir vertrauen auf die Routenführung des Mobiltelefons und gelangen so der Küstenlinie folgend zum Hafen von Portsoy. Hier wurde vor Jahrhunderten Handel mit Granitsteinen betrieben und später diente der Hafen für die Fischerei. Nach einer steilen Abfahrt zum Hafenbecken und einer steilen Auffahrt zur Route, geht es Weiter Richtung Inverness.
Nach geraumer Zeit überqueren wir die ausgewiesene Grenze zu den Highlands. Wir sind schon an einer Menge Destillerien vorbeigefahren, so dass da zeitnah ein Besuch fällig wird. Die Auswahl ist sehr groß. Das Navi schickt uns gut 6 km am gebuchten Campingplatz vorbei, so dass wir wenden müssen und uns weiter von der Stadt entfernen, herrlich. Wir werden wieder höflich empfangen und dürfen uns den Stellplatz aussuchen. Wir entscheiden uns nicht sofort und drehen eine Runde über den Platz. Jetzt ist der Wunschstellplatz weg, aber wir stehen direkt daneben. Nachdem alles aufgebaut ist, fängt es an zu regnen. Das ändert sich bis zum Schlafen gehen und wir genießen die Ruhe.