Heute wird es gruselig. Wir wollen das German Underground Hospital besuchen und anschließend den ÖPNV testen. Das machen wir ja immer, das mit den Öffis.
Nach dem Frühstück gehen wir los. Der Himmel ist bewölkt , deshalb sind auch Pullover und Regenzeug dabei. Es ist windig, aber nicht kalt. Wir tragen die Kleider mal so und mal so.

Nach gut 20 Minuten erreichen wir den Eingang des Untergrundhospitals, dass die Nazis hier haben errichten lassen. Sie haben einfach die Einheimischen verpflichtet, die Tunnel in den Berg zu graben. Wer nicht mitmachte wurde als Aufrührer betrachtet und zum Tode verurteilt.

Man ist schon echt erstaunt und es bedrückt einen, wie krass die Nazis in ganz Europa gehandelt haben und mit welchem Ausmaß ist kaum zu erfassen. Es gibt immer neue Puzzleteile der Erkenntnis. Im Museum selbst gibt es gar nicht so viele Exponate, aber das muss auch nicht sein. Die ganze Bunkeranlage spricht für sich und seine Geschichte. Dies wird durch eine kleine Fotowandausstellung und Schrifttafeln ergänzt. In der Anlage, wenn es nicht ausgeschildert wäre, hätten wir uns bestimmt verlaufen.

Nach gut einer Stunde sind wir froh die kühle und nasse „Gruftluft“ wieder verlassen zu können. Wir gehen zur nächsten Bushaltestelle und warten auf den Bus. Bedauerlicherweise ist dieser nicht pünktlich und wir müssen noch die warme Sommerluft ertragen. Mit einer Viertelstunde Verspätung kommen wir in St. Peter Port an.
Das Städtekonzept von Guernsey haben wir noch nicht ganz durchdrungen. Die Häuser und Siedlungen wirken irgendwie wie zu viele Kniffelwürfel auf den Tisch geworfen und anschließend mit ein paar Straßen verbunden. Bei mehr als drei Häuser gibt es dann einen Stadtteil. Es geht hier immer bergauf und bergab und vor allem schmal. Es herrscht hier aber ein Fahrzeugverkehr wie in einer Großstadt. Wir sehen hier viele von den japanischen Kei-Cars, schnuckelige Kleinbusse, die aussehen wie zu heiß gewaschene VW-Busse. Wenn wir hier demnächst ein Ferienhaus haben, haben wir auch so ein Ding. Oder in Wuppertal als Daily-Driver. Bekommen wir wenigstens einen Parkplatz.


Wir schlendern durch die Gassen und finden den einen oder anderen kleinen Dekoladen. In der Fußgängerzone hört und sieht man die teilnehmenden Musiker:innen des diesjährigen „Guernsey Street-Festival“, herrlich. Irgendwie haben wir uns die ganze Sachen ein bisschen romantischer vorgestellt, nichtsdestotrotz ist es hier alles schön anzuschauen, nur halt quirlig.




Um kurz nach 17.00 Ihr kommt pünktlich unser Bus. Leider haben wir nicht alles geschafft uns anzusehen. Vielleicht finden wir morgen noch die Zeit. Am Samstag geht es schon weiter. Wir wollen ja noch etwas von Wales sehen.

Am Stellplatz sind immer noch keine neuen Nachbarn da, top. Kurz planen wir unsere Weiterreise und buchen schon einmal die nächsten beiden Campingplätze, damit wir weiterhin legal übernachten können. Danach das übliche Abendprogramm, Abendessen und zusammen sein.