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Skandinavien 2022

Die Ruhe einfach mal genießen

Also irgendwie ist es egal, ob wir uns durch das Smartphone wecken lassen oder wir in den Tag hineinschlafen, die Zeit wenn wir die Augen öffnen scheint immer die gleiche. Man ist nur nicht so aufgeregt, wenn der Bus nicht verpasst werden kann. Also, wie schon die letzten Tage immer wieder, den Tag in aller Ruhe beginnen. Das wolkige Wetter bietet einige Möglichkeiten.

Der VW-Bus wie die Nachbarn ihn sehen

Es ist zwar wolkig, aber nicht kalt. Deshalb ist, nach Frühstück und Co, Action angesagt. Mutig und ohne Neopren-Shorty machen sich das Kind und ich uns auf den Weg zum Steg. Dieser führt bis kurz vor den Sprungturm. Dort angekommen, sammeln wir uns kurz und gleiten anschließend elfengleich durchs Wasser, um dort bald darauf die Stufen zur ersten Plattform zu erklimmen. Es kostet schon ein wenig Überwindung den Sprung zu wagen, wenn das Wasser eher undurchsichtig ist und nicht dieses herrliche klare Schwimmbad-blau hat. Aber was macht man nicht alles für den Content und likes. Ist der erste Sprung vollbracht und der Kopf unter Wasser, wird man mutiger und es ist nicht mehr kalt. Wir schaffen einige starke Sprünge und haben Spaß.

Plumpe Kugel vom Sprungturm
Action-Elfe vom Sprungturm

Kurz bevor die Lippen blau werden, werfen sich die Sportler:innen Handtücher über und gehen gemeinsam mit den mitgebrachten Fans zum Campingplatz zurück. Dort wird sich unter der Dusche wieder aufgewärmt. Wir haben Glück, das Servicepersonal hat kurz vorher noch durchgewischt und die meisten Gäste sind abgereist oder auf Sightseeingtour. Wir haben beide Duschräume für uns alleine. Anschließend wird’s gemütlich, mit Heißgetränken und diversen Leckereien. Es ist sehr ruhig hier ohne die anderen Gäste. Sehr angenehm und kein Problem, das halten wir aus. Bald kommen neue Menschen dazu und die, die nur eine Ausflug machen wieder zurück. Wir lesen, foppen uns gegenseitig, planen die Weiterfahrt und genießen die Sonnenstrahlen, die sich immer wieder zeigen. Zwischendurch gehen wieder Zweidrittel der Crew spazieren und begutachten eine alte Ferienhaussiedlung.

Ein verlassenes und verbarrikadiertes Ferienhaus
Ein weiteres verschlossenes Ferienhaus
Uferbereich bei blauen Himmel

Wir fangen an zu rätseln was hier wohl der Grund oder was hier passiert ist. Was meint Ihr? Eine These wäre irgendetwas postapokalyptisches. Aber halten Bretter Zombies auf? Eine andere, irgendetwas wirtschaftliches. Da gefühlt mittlerweile jeder schwedische Haushalt ein Wohnmobil hat, rechnet sich das Vermieten von Stugas nicht mehr. Deshalb der neue Campingplatz hier und die Bretter gegen Vandalismus. Diesen Urlaub werden wir es wohl nicht mehr erfahren. Heute ist nämlich unser letzter Tag auf einem Campingplatz in Schweden. Morgen geht’s einmal quer durchs Land bis nach Göteborg zum Fährhafen und dann aufs Schiff Richtung Kiel. Es scheint auch eine gute Zeit zur Weiterreise, denn kurz nachdem Abendessen wird es schon herbstlich frisch und wir wickeln uns in Decken bis wir in die Schlafsäcke kriechen um die nächtliche Ruhe zu genießen. Mal schauen wer eher wach ist, der Wecker oder wir?

Der Spaziergang führt durch eine Gänseblümchen-Wiese
Fika = Bergische Kaffeetafel light (und mit Natur)

Randnotiz