Kategorien
Skandinavien 2022

Hitzewarnung und kühles Nass

Heute sind die Prognosen und Warnungen des schwedischen Wetterdienstes wahr geworden. Es ist schon um 7.30 Uhr krass warm, so dass wir für unser Frühstück den Schatten schon suchen müssen.

Die gestrigen Eindrücke vom Strand hallen noch nach, deshalb machen wir uns nun sehr früh auf den Weg zum Strand. Wir hoffen auf eine Abkühlung und dass die meisten Feiertouristen noch im Bett sind. Wenn die zum See kommen, so der Plan, sind wir schon wieder weg. Wir müssen die Marina einmal umrunden um an den kleineren und schattigeren Teil des Sees zu kommen. Dieser Umweg beschert uns ein erstaunliches Erlebnis. An ein paar Booten vorbei, sehen wir, wie ein schwedisch sprechender Junge ungeniert im hohen Bogen ins Hafenbecken uriniert und das stolz seinen augenscheinlichen Großeltern erzählt. Verrückt. Wir kommen zu dem Schluss, dass der Urinteppich weit genug von unserer Badestelle entfernt ist und wir gefahrlos baden können. Wir hoffen, dass sich zukünftig die Sicht der Menschen auf ihre Umwelt verbessert, damit wir noch lange etwas von der Umwelt haben. Manchmal lohnt es sich auch in jungen Jahren die Toilette zu nutzen.

Blick auf den Strand, an der Marina-Tankstelle rechts

An der Badestelle angekommen, stellen wir fest, dass wir früh genug hier sind. Das Kind und ich wagen den Sprung ins kühle Nass. Wir sind erstaunt wie kühl das Wasser wirklich ist. Es ist so, als ob jemand mit Nadeln in den Hintern pickst, so kribbelt es ab Hüfte abwärts. Als alle Gliedmaßen gefühlt abgestorben sind, bewegen wir uns weiter. Auch nach mehrmaligen Versuchen wird es nicht wärmer, aber es erfrischt. Wenigstens etwas. Langsam aber sicher füllt sich der Strand und es wird lauter. Wir beobachten wie eine unzählige Menge von Menschen aus der Marina mit ihren Booten raustuckern und dann Vollgas geben. Imponiergehabe ist so letztes Jahrtausend. Es ist an der Zeit, wir machen uns auf den Rückweg.

Blick auf den Bus von hinten, wir sitzen im Schatten

Am Campingplatz wieder angekommen suchen wir uns ein schattiges Plätzchen. Das ändert sich mit dem Stand der Sonne öfters. So bleiben wir in Bewegung und verfallen nicht ganz der Lethargie. Wir reduzieren unsere Bewegung also auf ein Minimum. Ein wenig Erleichterung bringt ein Eis (so schmeckt der Sommer) und Kaltgetränke.

Das Kaltgetränk in Szene gesetzt erfrischt ungemein

Hin und wieder müssen wir zum Wirtschaftsgebäude, wir sind ja wieder auf dem Campingplatz und haben hier kein Hafenbecken. Eine weitere Möglichkeit ein bisschen Bewegung in den heutigen Alltag zu bringen. Einem Crew-Mitglied hat das nicht gereicht, es musste mehr sein. Das genannte Crew-Mitglied hat einen feinfühligen Sinn für Ordnung (erleichtert auch sehr das Camperleben) und ist sehr hilfsbereit. Deshalb hat das Crew-Mitglied kurz das junge Service-Team vom Platz unterstützt und ist kurz durch die Küche für alle* gefegt.

Blick in die Küche für alle
Blick in die Küche für alle, 10 Minuten später

*Küche für alle = auf fast allen skandinavischen Campingplätzen gibt es ein Gebäude, wo es einen Aufenthaltsraum und eine Küche gibt. Ist für die Camper, die mit kleinen Gepäck oder Zelt oder ohne Küche reisen. So haben auch die die Möglichkeit vom Wetter und Strom unabhängig zu kochen und sich im Trockenen aufzuhalten.

Wir haben heute neue Stellplatz-Nachbarn bekommen. Sind nett und grüßen, kommen aus Norwegen. Nachdem Abendessen haben wir noch eine Menge gelesen. Nun liegen wir im nach allen Seiten geöffneten Dachzelt hören ein Hörspiel und bewegen uns nicht. Morgen weht uns wieder der Fahrtwind um die Nase und übermorgen soll es wieder etwas kühler werden. Wäre super, wir wollen ja noch etwas aktiv erleben und nicht nur schwitzen.

Neuer Stellplatznachbar, es ist diesmal kein Hund

Randnotiz

Randnotiz 2

Warnung des schwedischen Wetterdienstes – SMHI