Unsere heutige Etappe hat uns weg von der Küste in einen kleinen Ort Namens Lydford am Rande des National Parks Dartmoor geführt. Dort haben wir einen kleinen beschaulichen, ruhigen und windstillen Campingplatz gefunden. Hier können wir endlich einmal richtig langweilen, super. Lydford ist ein Ort wo man hinzieht, wenn man selbst vergessen will oder vergessen werden muss. Ruhig, keiner auf der Straße und die Jugendlichen (wir haben einen jungen Mann gesehen) müssen auf den Friedhof fürs mobile Internet.
Der Pub war bzw. ist augenscheinlich der Dreh- und Angelpunkt des Ortes. Richtig urig und alle da.
Heute ohne Wind und Regen ins Dachzelt.
Kilometerstand morgens: 241251 km
Wetter: wolkig und trocken
## Randnotiz: Hier findet Ihr ein link zu einer Interaktive Karte, die den ungefähren Reiseverlauf zeigt.
Heute Morgen durch stürmischen Regen geweckt worden. Zelt hat dicht gehalten und ist noch auf dem Dach.
Heute auf ein bisschen mehr Wärme gewartet und dann links den Küstenpfad Richtung Tafelrunde genommen. Hinter jeder Wegbiegung, nach jedem Anstieg ein anders Bild des Kostenverlauf, echt schön. Komischerweise kommen uns die Wege länger als zu Hause vor. Liegt vielleicht daran, dass 3 Meilen einfach mehr sind als 3 Kilometer. Nach einem schönen, aber anspruchsvollen Weg das sagenumwobene Tintagel erreicht.
Irgendwie ist nicht klar, ob wir in die Touristen-Falle getappt sind oder wir einfach unbewusst das Bad in der Menge gesucht haben. Wir sind ganz höflich, umfassend informiert und in Erwartung eines Zeitfensters (es war gerade zu voll auf dem Hügel) unser Geld los geworden.
Als wir auf den Hügel gelassen wurden, war das Wetter leider zu gut. Die Sonne stand hoch am Himmel, wir hatten uns mystischen Nebel und grauen Himmel gewünscht, damit die „King Arthur“ – Statue richtig zur Geltung kommt. Wir haben trotzdem Fotos geschossen, sonst wäre der ganze Schweiß ja umsonst vergossen. Sind nett geworden. Haben es auch ohne Menschen geschafft.
Nun machen wir es uns gemütlich im Bus, denn im Inneren ist kein Wind.
Kilometerstand abends: 241186 km
Wetter: alles was das Wetter im Sommer so bieten kann, außer Hagel und Schnee
## Randnotiz: Hier findet Ihr ein link zu einer Interaktive Karte, die den ungefähren Reiseverlauf zeigt.
Der Tag beginnt routinemäßig mit einen Frühstück, in Ruhe. Dann die Klamotten verstaut und los. Nach kurzer Zeit vom Weg abgekommen und Kultur gefunden. Viktorianische Wassermühle mit Gebäuden und Garten drumherum. Nice.
Nach einem kleinen Imbiss geht’s weiter der Nase lang bzw. wohin die Räder rollen. Im Campingplatzführer steht man soll nicht nach Navi fahren. Machen wir immer noch, rollt.
Dann, nach kurzem Engpass, Gegenverkehr mit SUVs und LKW, immer das Gleiche, die rasen wie verrückt, den Campingplatz gefunden. Die haben extra für uns einen Platz in der ersten Reihe freigehalten. Seht selbst. Wir steigen aus dem Bus und können direkt den herrlichen Küstenpfad entlang wandern. Richtig, mit Wanderschuhen und Kindern. Waren alle gut zu Fuß. Unten im Dorf (Ort), Rast gehalten und zurück. So müssen jetzt noch den Sonnenuntergang genießen.
Kilometerstand abends: 241186 km
Wetter: Wolkiger Sonnenuntergang
## Randnotiz: Die Zeit des Darbens ist vorbei. Auf dem Campingplatz ist wieder mobiles Internet (LTE). Dafür haben wir jetzt Möwen(geschrei).
Wetter: Regen, Wolken, Wind und später Strandwetter
Heute morgen zum Glück wieder aufgewacht, war in der Nacht nochmal richtig stürmisch. – Dachten wäre super, so zwischen Hecken und Bäumen, dann hat es im Geäst ziemlich laut geknackt. Nichts passiert. Dann richtig ruhig gefrühstückt, auf den Sohn gewartet und dann kurz vor High Noon die Sachen gepackt und zum Strand. Seht selbst, Italien kann jeder, aber einen Sonnenbrand in Devon, das ist Kunst.
Nach einem kurzen Spaziergang die Wellen erreicht. Mit voller Ausstattung (Equipment ist schon Atlantik erfahren) die Wellen gerockt. Das Kind ist da eindeutig Schmerz frei. Dann noch die crazy Briten höflich beobachtet und festgestellt Hundebesitzer sind international, nur der Kotbeutel ist hier britisch höflich und zurückhaltend in beige gehalten. Keine Angst, gibt keine Bilder. Das wäre doch zu viel. – Deshalb genießt die Fotos.
Am Abend schon ein wenig die Sachen zusammen gelegt und einen Vorgeschmack auf den Atlantik geholt. Morgen früh geht’s weiter, wir werden, frei nach den Rittern der Kokosnuss, einen dicken (H)aufen auf die runde Tafel machen.
Heute morgen ziemlich glücklich aufgewacht. Die Nacht hat uns ein wenig an Irland erinnert. – Da haben wir The Perfect Storm im Kino gesehen, so ungefähr war die Nacht (Drama). Sind ziemlich durchgeschüttelt worden, aber alle fit. Also erstmal lecker Frühstück.
Nachdem alle satt sind, schnell Regenjacke an und zu Fuß um die Ecke ins nächste Abenteuer. ÖPNV in Großbritannien an der Küste. Also zuerst, Fahrkarte gekauft. Der Busfahrer hat uns höflich ein Familienticket empfohlen, das ist preiswerter, gilt für Hin- und Rückfahrt und ist den ganzen Tag gültig. Großes Plus. Ich glaube außerdem, dass das alles gut bezahlte Mitarbeiter*innen mit Festanstellung sind. So wie die die Küstenstraße rauf, runter und schnell fahren, dass schafft keine 450,00 € Kraft.
Dann am ersten Berg, schlenkert die Straße an ein paar Wiese vorbei und zack, eine Herde junger Kühe auf dem Sträßchen. Der Landwirt erklärt kurz, dass es länger dauert und ruft dann mehrer Minuten:“Come on, Come on, …“. Nichts geht. Nachdem er dann ruft:Come on, Girls“ laufen die Kühe los, am Bus vorbei in den Stall. Woher hätten die auch vorher wissen sollen, dass sie gemeint sind. Bitte, höflich, direkt ansprechen.
Nach ein paar Kilometern, ein wenig Rangiererei und Absprache mit dem entgegenkommenden Bus, Ihr erinnert Euch, wir haben Zeit bei den Kühen verloren und wahrscheinlich eine Engstelle ohne Ausweichmöglichkeit getroffen, zügig, in Ruhe und höflich in Dartmouth gelandet.
Was soll ich erzählen, der Ort kommt einem klassischen Fischerdorf schon sehr nahe. Abgesehen von den Touristen und den Segeljachten. Mit Sonne wahrscheinlich auch in bunt. Macht Euch selber ein Bild.
Kilometerstand abends: 241053 km
Wetter: immer noch very britisch, aber mit Sonne und mit Wind (The Perfect Storm)
## Randnotiz: Wen wir eins können als Wuppertaler, dann ist das Regen. Aber erkläre das mal einem Briten mit Schulenglisch.
Heute morgen ohne Wecker aufgewacht, in aller Ruhe. Sachen gepackt und los. Wir fahren einfach drauf los, ohne Navi, analog mit Karte. Wie aufregend. Läuft, ich kenne meine Fahrkünste, My Dear ist eine hervorragende Co-Pilotin. So wie es aussieht wissen das leider nicht alle Briten. Wir gehen die Sache pragmatisch an, wir halten auch einfach drauf, hat bis jetzt immer gepasst.
Dann hat uns ein Schild am Straßenrand verleitet nach Branscombe zu fahren. Das wäre ein Foto wert. War es auch wie Ihr sehen könnt. Hier wurde nun aber wieder die ganze Performance vom dynamischen Duo gefordert. Die Sträßchen dahin sind so breit wie ein VW Bus.
Wir Ihr seht, die Gunst der Stunde genutzt und ein bisschen Heimat getankt. Dann weiter mit Karte.
Nach ca. 1. Stunde Kingswear erreicht. Mit der Fähre nach Dart übergesetzt. Weiter nach Dartmouth, über ein paar Hügel, die nutzen hier jede Gelegenheit um den Streckenverlauf abwechslungsreich zu gestalten, zum Campingplatz in Stockenham, Start Bay Clubsite.
Kilometerstand abends: 241053 km
Wetter: very britisch
## Randnotiz: Der Campingplatz ist eine Herausforderung. Das mobile Netz ist hier nur von deutscher Qualität.
Sind heute einfach los ohne festes Ziel, denn das war zu weit für einen Tag. Also zwischendurch angehalten, und die Landschaft angeschaut.
Also die Jurassic Coast ist echt sehenswert und die Durdle Door erst recht. Wenn man weiß, dass die Briten Tourismus echt können und einem viele Menschen egal sind, dann sollte man sich das anschauen. Ach ja, gehört nicht zum NationalTrust, deshalb Parkgebühr.
Einen sonnigen Campingplatz gefunden. Leider kann man das Meer von hier sehr gut sehen, aber der Fußweg dahin ist so gut versteckt, dass wir diesen noch nicht gefunden haben. Das Essen und das Bier waren landwirtschaftlich solide und sehr ausreichend. Die Sonne geht gerade unter, vielleicht gibt’s noch ein Foto.
Kilometerstand abends: 240896 km
Wetter: sonnig, windig
## Randnotiz: Wenn der Einkaufswagen voll ist, sollte man die Selbstbedienungskasse bedienen können. Dann geht’s auch flott.
Heute morgen zeitig aufgewacht. So gegen 7.00 Uhr (Ortszeit). Für die Romantiker*innen unter uns, eins der „wilden Ponys“ wieherte und lies mich, in die aufgehende Sonne blinzelnd, erwachen. Für die Realistinnen und Realisten unter uns, ich musste auf Klo und habe auf dem Weg dorthin ein Pony gesehen. Anschließend noch ein wenig gedöst (extrem gechillt).
Ponys und Pferde scheinen hier den Tagesrhythmus genau zu kennen. Zielstrebig steuern diese possierlichen Tierchen verlassene Zelte an und durchwühlen alle nicht versteckten Kisten, Kästen und (Müll)beutel nach vermutlich schmackhaften Leckereien. Danach widmen sie sich dem grünen, vermutlich nahrhaften, grünen Gras, so als ob sie kein Wässerchen trüben könnten. – clever!
Unsere Kinder mussten heute unbedingt ihre Kapitel, am Ende waren es ganze Bücher zu Ende lesen. Also haben My Dear und ich die Schuhe geschnürt und uns zu einem anspruchsvollem Spaziergang (mit Wanderschuhen an den Füßen) aufgemacht. Wenn man den Blickwinkel ändert, bekommt so manches Objekt (siehe oben) eine ganz andere Wirkung und Brillanz. Man könnte direkt philosophisch werden und den Kreislauf des Lebens besingen. Vielleicht aber einfach die Wildnis mit allen Sinnen genießen.
Heute zeitig aufgewacht. Was uns genau geweckt ist nicht ganz klar. Zur näheren Auswahl stehen zur Verfügung, Eisenbahn, sportliche und viele Autos, Rettungswagen, Flugzeuge oder Möwen – Es waren die Möwen, die haben so dreckig gelacht.
Frühstück gab es in Kurzversion im Bus. Dann Sachen im Regen zusammengepackt und los, Richtung Sonne.
Kurzer Abstecher nach Bognor Regis und ein wenig die Sonne am Kiesstrand genossen.
Dann für die Weiterfahrt über die Autobahn entschieden um in Portsmouth festzustellen, dass diese Stadt zu wild für ein gemütliches Picknick ist.
Also in den nächsten Kreisverkehr und weiter mit der Sonne im Gesicht zum heutigen Campingplatz.
Der Campingplatz wo die wilden „Ponies“ dem Camper auflauern und diesen beißen und treten. – Wie cool!
Ich glaube heute klappt’s bestimmt mit dem Lesen.
Kilometerstand abends: 240772 km
Wetter: heiter, warm, leichte Brise
## Randnotiz (für VW-Bus-Fans):
Sie fahren auch hier in Großbritannien und die Briten freuen sich darüber, lächeln, winken und fotografieren sie.
Heute Morgen gut aus dem Dachzelt gekrabbelt und gestaunt wie korrekt und sauber britische Camper sind. Da können sich einige deutsche Camper was von abschauen. Wir haben schon einiges auf Campingplätzen gesehen. – Wir waren mit dem Bus wieder die Punks unter den Campern, wie damals am Hennesee. Kleiner Junge kommt ins Vorzelt und stellt mit Tränen in den Augen (bißchen Drama muss sein) fest, „Ihr habt ja gar keinen Vorzeltteppich.“
Nachdem wir gepackt und verstaut haben, in Ruhe, geht es wieder runter zur Küste und am Meer entlang, mehr oder weniger. Dann im Seebad Eastbourne vorbei. Groß, voll, bestimmt teuer, aber sehenswert.
Anschließend zu einem Highlight des National Trust den Birling Gap and the Seven Sisters. Wir waren rechtzeitig da und ein paar Reisebusse mit Japaner. Ist aber schön da. Dann weiter zum Supermarkt, haben erst später gemerkt, dass Sonntag ist. Dann einen schönen Platz für eine Nacht gefunden. Das Drumherum sieht aber aus wie bei Hempels unterm Sofa.
Das Abendessen war echt noch nicht mal in der Nähe von schlechtem Geschmack. – Der Sohn hätte sein Gericht gerne gegen Brokkoli getauscht (Alter,…).
Nun ist dunkel und hier ist jetzt auch Nachtruhe.
Kilometerstand abends: 240646 km
Wetter: wolkig, leichte Brise, leichter Regen, wieder trocken