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Frankreich 2024

Von West nach Ost mit dem ÖPNV

Heute machen wir es. Als Profis für seltsame Straßenbahnen fahren wir heute auf der längsten Straßenbahnlinie der Welt, wir fahren mit der Kusttram. Man erzählt sich die Schienen liegen neben dem Strand.

Wir starten an der Start/End-haltestelle in De Panne. Nachdem wir den richtigen Fahrkartenautomaten gefunden haben, besorgen wir uns für alle ein Tagesticket, so können wir die ganze Linie abreiten und jederzeit aussteigen und wieder zusteigen. Quasi hopp on/hopp off. Zum Beginn der Tour fahren wir durch viele belgische Küsten bzw. Ferienorte. Wenn hier Hauptsaison ist, werden hier so wahnsinnig viele Menschen hin und herlaufen, dass man wahrscheinlich nur noch von A nach B geschoben wird. Die Tram war heute schon voll, ungefähr so voll wie die Schwebebahn zur Hauptreisezeit am Tag. Das Hochhaus aus dem Titelbild ist dritte Reihe. Die meisten Häuser sind halb so hoch mit vereinzelten Einfamilienhäusern in der zweiten Reihe. Touristenkapazität von Mallorca, Hammer. Die Hälfte unserer Strecke besteht nur aus Häuserfronten. Der Blick raus auf den Strand beruhigt dann schon und da scheint die Welt noch in Ordnung.

Blick aus der Straßenbahn auf die Nordsee
Blick auf das Casino der Regiom
Bahnhof in Ostende Stop unserer Tramfahrt

Nach einer guten Stunde kommen wir am Bahnhof Ostende an und steigen aus. Es ist ein Katzensprung zum Hafen und zur Fußgängerzone. Da es aber schon Mittag ist wird eine Möglichkeit zum Essen gesucht. Haben wir mit dem Cultuurcafé gefunden, herrlich.

Blick vom Bahnhof auf den Yachthafen
Blick auf den Dom!?
Schalter 4 „De Grote Post“
Lecker Mittagessen im Lorre By Cultuurcafé
Die Mittagsgäste sind schon gegangen, man sieht die leeren Tische

Nach dem Mittagessen teilt sich das Team auf. Die jungen Personen wollen shoppen, die „junggebliebenen“ (sick!) Kultur suchen. Als erstes soll die Vinylsammlung erweitert werden. Ostende verpflichtet ja irgendwie dazu. Ich sag nur Marvin Gaye und Motown. Wir finden eine kleinen Plattenladen am Hafen. Retro Shack hat wirklich eine große Sammlung. Ein Blick lohnt sich. Ich werde fündig und ergänze meine Sammlung von britischen Künstlern. Anschließend bestaunen wir noch Teile der Fassadenkunst an Hotelwänden und anderen Gebäude.

Ein monochromes Werk von Alex Senna
Ein kleines Weltuntergangsgefühl in Form einer Schwimmweste von Andrew Pisacane
Jean (89) und Jeanine (76) gemalt von Ben Slow
Älteres Gebäude mit bunter Beflaggung
Schmales Haus zwischen zwei neueren Gebäuden

Wir treffen uns alle wieder an einer Straßenbahnhaltestelle und wollen zurück. Es ist später Nachmittag. Die Tram kommt pünktlich und es wird richtig gemütlich, denn die Bahn ist ungefähr so voll wie damals die Straßenbahn beim Papstbesuch in Gelsenkirchen. Es ist immer noch Vorsaison, erstaunlich. Es klappt aber alles, wir steigen am Park und Ride-Parkplatz in De Panne aus, der Bus ist noch da und wir fahren zur Ferienwohnung. Es sind ein paar neue Gäste angekommen. Irgendwo wird Musik gespielt. Es bleibt spannend.